Das Erstellen von (Produkt)Fotos ist gar nicht schwer. Wenn Sie ein Blitzset verwenden, müssen Sie dafür sorgen, dass bestimmte Werte auf Ihrer Kamera gut eingestellt sind (ISO, Verschlusszeit und Blende). Diese Werte können Sie nur handmäßig einstellen, wenn die Kamera im "manual" Modus steht.
Die Lichtempfindlichkeit des digitalen Sensors wird in ISO ausgedrückt. Je höher dieser Wert ist, desto kürzer kann die Verschlusszeit sein und desto weniger weit muss die Blende geöffnet sein. Es sind Kameras erhältlich, bei denen ein ISO-Wert von bis zu 3200 erreicht werden kann (bei den neuesten professionellen Modellen kann dies sogar noch viel höher sein).
Der Nachteil vom Fotografieren mit einem hohen ISO-Wert ist, dass das Foto viel mehr Rauschen enthalten wird. Das macht das Foto gleich ein Stück weniger schön, weil eine Art körniger Effekt auf dem Foto sichtbar ist. Ein extrem hoher ISO-Wert wird eigentlich nur verwendet beim Fotografieren bei Dämmerung und z. B. beim Autosport (in diesen Fällen enthalten gerade diese Fotos kein Rauschen).
Bei Produkt- und Studiofotografie ist in den meisen Fällen genügend Licht vorhanden und sollte ein ISO-Wert nicht höher als ISO-100 sein müssen für ein gutes Foto.
Die Verschlusszeit ist die Zeit in der der Verschluss der Kamera sich öffnet. Während diesem Moment fällt Licht auf den digitalen Sensor. Je länger dieser offen steht, desto mehr Licht erhält der Sensor. Eine mögliche Gefahr bei einer langen Verschlusszeit besteht darin, dass das Motiv schon bei der geringsten Bewegung unscharf wird. Glücklicherweise bewegt sich das Produkt bei der Produktfotografie in den meisten Fällen nicht, so dass eine längere Verschlusszeit keine Probleme verursacht. Die am häufigsten verwendete Verschlusszeit beträgt 1/125 Sekunden.
Die Blendenöffnung bestimmt, wie weit sich der Verschluss öffnet und damit auch, wie viel Licht auf den Sensor fällt. Die Blende wird in F-Stopps ausgedrückt. Bei der Blende bedeutet eine höhere F-Zahl (z.B. F11) eine kleinere Öffnung, während eine niedrigere F-Zahl (z.B. F2,8) eine sehr große Öffnung bedeutet.
Neben der Öffnung bestimmt die Blende auch das Schärfentiefe-Verhältnis im Foto. Was bedeutet das? Inwieweit ist das Thema auf dem Foto fokussiert. Bei einer geringen Schärfentiefe (eine niedrige F-Zahl und damit eine große Öffnung) ist nur der vordere Teil des Produkts scharf abgebildet. Wenn die Schärfentiefe hoch ist (eine hohe F-Zahl und daher eine kleine Öffnung), wird das gesamte Produkt scharf abgebildet. Bei der Produktfotografie wollen Sie die größtmögliche Schärfentiefe, damit das Produkt vollständig scharf abgebildet wird, wählen Sie also die höchstmögliche F-Zahl).
Der Nachteil der hohen F-Zahl ist, dass sich der Verschluss nicht sehr weit öffnet und daher weniger Licht auf den Sensor fallen kann. Das Ergebnis ist ein dunkles, unterbelichtetes Foto. Deshalb ist es wichtig, dass beim Fotografieren genügend Licht vorhanden ist. Sowohl mit Blitzlicht als auch mit Dauerlicht ist es möglich, die Leistung zu reduzieren und somit weniger Licht zu verbrauchen. Kurz gesagt, es ist besser, zu viel Licht zu haben als zu wenig!